Erich Fried, geboren am 6. 5. 1921 in Wien. Besuch des Bundesgymnasiums Wien im neunten Bezirk. Lebte seit dem Herbst 1938 als Emigrant in London. Er war dort Arbeiter, Chemiker, Bibliothekar, Redakteur und seit 1952 Kommentator des deutschen Programms der BBC. Diese Tätigkeit gab er 1968 auf. Seine lyrischen Anfänge liegen in der Kindheit, in den letzten Kriegsjahren erschienen seine ersten Gedichtbände. Seit 1958 publizierte er zahlreiche Bände mit Gedichten, einen Roman, Prosabände, einen Operntext, Hörspiele, Übersetzungen u.a. von John M. Synge, Arnold Wesker, T.S. Eliot, Dylan Thomas und vor allem von Shakespeare. Sein politisches Engagement (u.a. gegen den Vietnam-Krieg, die Politik Israels gegenüber den Palästinensern, die Formen der Terrorismus-Bekämpfung in der Bundesrepublik) hat ihn in viele politische Kontroversen geführt und ihm heftige Anfeindungen eingetragen. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und seit 1986 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Fried starb am 22. 11. 1988 in Baden-Baden nach langem Krebsleiden.
* 6. Mai 1921
† 22. November 1988
von Hanjo Kesting (E/B) , Volker Kaukoreit (B) und Michael Töteberg (B)
Essay
Die politischen Ereignisse im nationalsozialistischen Deutschland haben zahlreiche Künstler aus Deutschland und, nach 1938, aus Österreich in die Emigration getrieben. Nur knapp und oft zufällig der ihnen zugedachten Vernichtung entronnen, ...